Aktuelle Informationen zur Luft- und Wasserhygiene

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Tod durch Pollen - Gewittersturm - Asthma

In Australien löst ein Sturm schweres Asthma aus. Die Rettungskräfte wurden mit Anrufen von Personen überflutet. Alle 4,5 Sekunden sei ein Notruf eingegangen, die Opfer seien weit verstreut gewesen. Insgesamt wurden 8500 Personen in den Spitälern behandelt. Sechs Menschen starben.

NZZ- Patrick Zoll, Nambucca Heads
Ein Gewittersturm fordert in Melbourne sechs Menschenleben. Die Opfer kommen jedoch nicht etwa durch umgestürzte Bäume um, sondern erliegen einem Asthma-Anfall.

Dass Personen bei Stürmen und Gewittern ums Leben kommen, ist bekannt. Doch der Sturm, der vor einer Woche die südaustralische Stadt Melbourne getroffen hat, war nicht besonders stark und verursachte keine nennenswerten materiellen Schäden. Dennoch sind bisher sechs Personen an den Auswirkungen des Sturms gestorben, die letzte am Sonntag. Drei weitere Personen befinden sich weiterhin in Lebensgefahr.

Warten auf die Ambulanz

Die Gewitterfront, die Melbourne traf, hat eine Asthma-Welle ausgelöst. Die Rettungskräfte wurden mit Anrufen von Personen überflutet, die unter schweren Atembeschwerden litten. Die Anrufe waren so zahlreich, dass viele Patienten lange auf die Ambulanz oder den Notarzt warten mussten. Mindestens eine Person starb laut Ansicht der Angehörigen, weil die Ambulanz verspätet eintraf. Insgesamt wurden 8500 Personen in den Spitälern behandelt.

Mittlerweile ist eine Untersuchung im Gang, ob das lokale Gesundheitssystem ausreichend auf ein solches Ereignis vorbereitet war. Die lokale Gesundheitsministerin verglich die Auswirkung der Asthma-Welle auf das Gesundheitssystem mit «150 Bomben, die gleichzeitig überall im Grossraum Melbourne hochgehen». Alle 4,5 Sekunden sei ein Notruf eingegangen, die Opfer seien weit verstreut gewesen.

«Gewitter-Asthma» wird dadurch ausgelöst, dass ein Gewittersturm ein Allergen aufwirbelt und es dadurch in der Luft zu hohen Konzentrationen kommt. In Melbourne handelte es sich um Weidelgraspollen. Die Gattung ist weltweit verbreitet und wächst sowohl auf Weiden als auch in Zierrasen.

Normalerweise sind Gräserpollen zu gross, um in die Verästelungen der Lunge zu gelangen. Doch Feuchtigkeit und starke Winde können die Pollen aufbrechen; die kleinen Teile gelangen dann tief in die Atemwege. Die Winde der Gewitterfront konzentrieren die Pollenfragmente in Bodennähe, wo sie von Personen eingeatmet werden.

Seltenes Phänomen

Die Symptome wie Atemnot oder Husten können sehr schnell auftreten. Betroffen sind vor allem Personen mit einer medizinischen Geschichte von Heuschnupfen, aber nicht unbedingt von Asthma. Bei anderen Opfern von Gewitter-Asthma wurde zwar früher schon einmal Asthma diagnostiziert, doch wurde dieses als so schwach eingestuft, dass keine regelmässige Therapie erfolgte. Die hohe Allergenkonzentration während des Gewitters löste schliesslich auch bei solchen Personen heftige Reaktionen aus.

Das Phänomen Gewitter-Asthma ist zwar selten, wurde allerdings schon auf verschiedenen Kontinenten dokumentiert. Erstmals aufgezeichnet wurde es im Jahr 1987 in Melbourne, das letzte grosse Ereignis in der Stadt war 2010. Der Süden Australiens erlebt dieses Jahr einen sehr feuchten Frühling und Frühsommer, was zu einem sehr starken Wachstum von Gräsern geführt hat. Wissenschafter warnen davor, dass Veränderungen im Klima die Häufigkeit des Auftretens von Gewitter-Asthma erhöhen könnten.

Anmerkung: Pollen können durch Filter in der Lüftungsanlage einfach herausgefiltert werden.

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