Züricher Trams messen Luftschadstoffbelastung
Die ETHZ sammelt seit zwei Jahren Daten zur Luftverschmutzung auf 100 m genau mit an zehn Zürcher Trams installierten mobilen Messstationen. Damit können die Forschenden um Lothar Thiele vom Institut für Technische Informatik und Kommunikationsnetze Jahres-, Monats- und sogar Tageskarten erstellen. Erfasst werden die Ozon- und Feinstaubbelastung. Jogger oder Velofahrer können in Zukunft per Smartphone anhand der Daten ihre Routen so planen, dass sie möglichst wenigen Schadstoffen ausgesetzt sind.
Im Frühling etwa sei auf der Karte die erhöhte Konzentration von Feinstaubpartikeln entlang der Hauptverkehrsachsen deutlich als gelbe Linie erkennbar. Im Winter könnten die Konzentrationen je nach Wetter so stark ansteigen, dass ganze Teile der Stadt gelb oder gar rot eingefärbt sind - das bedeutet eine sehr hohe Konzentration. Insgesamt bezeichnen die Forschenden die Luftverschmutzung in Zürich aber als «relativ gering».
Ungefähr 39'000 Mal erkranken Kinder und 1000 Mal Erwachsene jedes Jahr wegen Luftschadstoffe an akuter Bronchitis, heisst es im Umweltbericht des Bundesamts für Umwelt (Bafu). Insgesamt führt schlechte Luft jährlich zu Gesundheitskosten von geschätzten 5,1 Milliarden Franken. Hauptverursacher seien Strassenverkehr, Industrie und Landwirtschaft.
Abgase an stark befahrenen Strassen verursachen auch chronisches Asthma bei Kindern. Wenn diese Schadstoffe reduziert würden, könnten bis zu 14 Prozent der chronischen Asthmafälle bei Kindern verhindert werden. Das ergab eine Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health Instituts in Basel vom letzten Jahr. Als stark befahren gelten Strassen, auf denen pro Tag mehr als 10'000 Fahrzeuge verkehren.
Quelle: Tagesanzeiger Zürich, 13.1.14 ep/sda
Anmerkung: Wir halten uns zu 90 % in Räumen auf. Gute Lüftungsanlagen ermöglichen die Feinstaubbelastung im Raum und dadurch die Krankheitsfälle stark zu reduzieren!




