Vergleich von Lüftungskonzepten für Wohnbauten-Bericht
Forscher des Departements Technik & Architektur der Hochschule Luzern (HSLU) haben eine Studie anhand eines reellen Gebäudes fünf unterschiedliche Lüftungskonzepte miteinander verglichen. Die Resultate werden für zwölf Parameter in den Themen Technik, Wirtschaftlichkeit, Nutzung und Gesundheit in Form von Spinnendiagrammen dargestellt. Die jeweiligen Lüftungskonzepte weisen je nach Thema hohe Unterschiede auf.
>> Vergleich von Lüftungskonzepten für Wohnbauten (Schlussbericht, 21.2.22)
Die Lebenszykluskosten und Material-Ökobilanz von Fensterlüftungen sind tiefer als bei den anderen untersuchten Lüftungskonzepten. Die Einsparung an Kosten und Material geschieht aber auf Kosten der Robustheit, Luftqualität und des Wärmebedarfs, resp. der Wärmeerzeugung. Günstige Konzepte haben in den Punkten Gesundheit, Nutzung und Komfort deutlich das Nachsehen.
Komfortlüftungen (Einzel- und Mehrwohnungsanlagen) weisen vergleichbar gute Ergebnisse in den Themen Nutzung und Gesundheit auf. Wird eine Komfortlüftung gut geplant, gebaut und betrieben, wirkt sich dies sehr positiv auf die Ökobilanz, die Investitionen, den Platzbedarf und die Unterhaltskosten aus.
Einzelraumlüftungen sind besonders vorteilhaft beim Platzbedarf, schneiden aber ansonsten schlechter ab als Wohnungsanlagen.
Abluftanlagen mit Aussenluftdurchlässen (ALD) zeigen klare Schwächen punkto Komfort, Gesundheit und Nutzung (hohe Betriebskosten), sind aber günstiger in der Erstellung als Komfortlüftungen.
Das Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasemissionen ist bei Komfortlüftungen über die Phasen Erstellung und Betrieb hinweg am grössten, wenn sie diesbezüglich optimiert werden (verzinkte Kanäle sind dafür auf ein Minimum zu reduzieren).
Je robuster das Lüftungssystem, desto kleiner ist der Einfluss einer ungünstigen Planung oder eines schlechten Betriebs.