Aktuelle Informationen zur Luft- und Wasserhygiene

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Wüstentrip-Feedback zu SRF-Puls

Wustenklima KopieAus welcher Sicht wird das Thema Feuchte betrachtet:
Gebäude - Energie - Mensch???
Anbei eine Antwort auf SRF-Puls von einem Arzt; Dr. med. Walter Hugentobler, FMH für Allgemeine Innere Medizin. Er hat dieses Thema auch an einem Ärtzekongress in Davos behandelt.

Zum Energiethema:

Luftbefeuchtung braucht Energie und gerät nicht zuletzt deshalb unter Beschuss. Der Energieaspekt muss in einer gesamtheitlichen Betrachtung selbstverständlich mitberücksichtigt werden. Die richtige Fragestellung müsste hier jedoch lauten: «Wie viel Energieaufwand darf unsere Gesundheit kosten»?

>> Leserbrief in CCI Richtung Planer und Installateure

Zur Gesundheit:

Die gesundheitlichen Bedenken der Bevölkerung zu ignorieren oder gar auf falsche Wahrnehmungen zurückzuführen, ist unehrlich. Ebenso verwerflich ist es, die Klagen aus der Bevölkerung zu ignorieren und sie mit dem vermehrte Energiebedarf und Schimmelbedenken in schlecht isolierten oder gelüfteten Gebäuden entkräften zu wollen. Das Publikum hat ein Anrecht darauf, in einem Gesundheitsmagazin ernst genommen zu werden. Es hat ein Anrecht darauf erklärt zu bekommen, weshalb es im Winter in privaten und öffentlichen Gebäuden einem Wüstenklima ausgesetzt wird!

Echte Aufklärung und eine Offenlegung der Interessenlagen würde zeigen, dass die Wahrnehmung der einen Hälfte der Bevölkerung durchaus ihre Berechtigung hat. Sie repräsentieren diejenige Hälfte der Bevölkerung, deren Atemwege nicht perfekte Voraussetzungen mitbringen, um mit der trockenen Heizungsluft im Winter ohne Beschwerden fertig zu werden. Auch ihnen sollten die Baunormen im Winter ein Gebäudeklima anbieten, das sie vor Krankheit und Beschwerden bewahrt und uns allen mehr Wohlbefinden bringt.

In der Wahrnehmung von Laien und vielen Fachleuten wird «Luftfeuchtigkeit» mit «Materialfeuchte» praktisch gleichgesetzt. Hier liegt das wesentliche Missverständnis. Ingenieure und Baumeister fürchten sich vor der Materialfeuchte, die Voraussetzung ist für jedes Schimmelwachstum und das Gebäudesubstanz (Immobilienwert) zerstört. Die Schimmelpilze sind jedoch auf flüssiges Wasser in den Wandmaterialien angewiesen und können kein Wasser aus der Luft extrahieren. Deshalb trifft die Senkung der Raumluftfeuchtigkeit ausschliesslich die Raumnutzer, die auf Luftfeuchtigkeit angewiesen wären!

Trotzdem wird die Raumluftfeuchte auf wüstenähnlichen Werte abgesenkt, da dadurch an der Isolation gespart werden kann (Bauen wird billiger) respektive in Gebäuden schlechter Qualität (Kältebrücken, ungenügende Isolation) diese Mängel nicht aufgedeckt werden. Bauphysikalisch besteht der Zusammenhang darin, dass tiefere Raumluftfeuchte auch die Taupunkttemperatur sinken lässt, bei der Materialfeuchte auftritt. Das Auftreten von Schimmelwachstum in Gebäuden schlechter Qualität (die Schimmelproblematik ist eng mit der Armutsproblematik verbunden) wird als Argument dafür gebraucht, die Luftfeuchtigkeit auf Wüstenniveau senken zu «müssen», zumal diese Trockenheit zum energetischen Nulltarif zu haben ist!

Gemeinerweise ist die gefährlichste Risiko-Kombination Schimmelpilz an der Wand und trockene (nicht feuchte!) Raumluft. Trockene Luft lässt die Konzentration der Pilzbestandteile in der Luft (Sporen und Fragmente von absterbendem Schimmel) in der Luft ansteigen. Wir atmend diese Schwebestoffe ein und erleiden dadurch Beschwerden oder eine allergische Reaktion. 

Ich stimme mit der Meinung der medizinischen Experten überein, dass vollständig gesunde Personen auf die Luftbefeuchtung verzichten können und lediglich eine Komforteinbusse erleiden. Die Nase ist für 75 bis 95 Prozent der Befeuchtungsleistung der Atemwege verantwortlich. Die restlichen oberen Atemwege und die unteren Atemwege sind für die Befeuchtungsaufgabe schlecht geeignet und vertrocknen rasch. Aus eigener Erfahrung wissen wir alle, wie häufig eine verlegte Nasenatmung uns beeinträchtigt und wie rasch es dann zur Vertrocknung des Halses und Durstgefühl kommt. Trinken löscht zwar den Durst, hilft aber den zunehmend trockeneren unteren Atemwegen nichts! Jede Beeinträchtigung der Nasenatmung durch allergische oder infektiöse Schleimhautschwellung oder mechanische Verlegung (Polypen, Rachenmandeln etc.) setzt unseren Luftbefeuchter Nase weitgehend ausser Betrieb. Der Teufelskreis von verlegter Nase, Austrocknung der Atemwege, erhöhter Infektanfälligkeit und erhöhtem Infektionsrisiko (siehe Anhang) nimmt seinen Lauf ….

>> Fachartikel an Aerztekongress in Davos 

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