Gesundheit in Schulen
Pausenlos atemlos: Zwischen 200 und 300 Kontaktaufnahmen und Interaktionen pro Stunde bei mehrheitlich viel zu hohem CO2-Gehalt der Luft und kaum erholsame Pausen – diese Bedingungen können Lehrerinnen und Lehrern den Atem und die Gesundheit rauben.
An der LehrerInnen-Präsidentenkonferenz vom 18./19. November 2016 in Basel präsentierten Fachpersonen die Ergebnisse dreier neuen Studien. Auszüge:
"Bis um das Vierfache übersteigt der CO2-Gehalt die für ein lernförderndes Klima vorgegebenen Werte!"
Der Arbeitgeber ist im Rahmen des Gesundheitsschutzes des Arbeitsgesetzes verpflichtet, «alle Anordnungen zu erteilen und alle Massnahmen zu treffen, die nötig sind, um den Schutz der physischen und psychischen Gesundheit zu wahren und zu verbessern».
Dies betrifft die Gemeinden, die in der Regel für die Schulbauten zuständig sind und dabei die Normen des Gesundheitsschutzes beachten müssen.
Aus Sicht der Projektgruppe «Gesundheit der Lehrpersonen» zeigt die Studie vor allem in den folgenden Punkten einen klaren Handlungsbedarf auf: Die Luftqualität in den Schulzimmern muss verbessert werden. Der viel zu hohe CO2-Gehalt drückt in erheblichem Masse auf die Leistungsfähigkeit der Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler; er kann sogar zu körperlichen Beschwerden führen. Wer eine möglichst erfolgreiche Schule will, muss hier handeln, und zwar subito. Lüften allein, das wurde klar ausgewiesen, reicht in den meisten Fällen nicht. Die Raumverhältnisse sind zu eng. Pro Kopf steht in den Schulzimmern zu wenig Fläche und zu wenig Raum zur Verfügung. Die Normen für Grossraumbüros werden bei weitem nicht eingehalten. Es gibt keinen Grund, warum das, was für die Privatwirtschaft gilt, nicht auch für die Schule gelten soll.
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>> zur Studie - lang mit 53 Seiten
Anmerkung: Gemäss SIA 382/1 gilt die Raumluft mittlerer Qualität bis 1000 ppm CO2. Ab 2000 ppm sind nach Arbeitsgesetz weitergehende Massnahmen erforderlich. Wer fordert dies ein?