Wer engagiert sich?
"Osterei gefunden?"
Wer ist zuständig für gute Raumluft? Gilt das Zitat: "Was jeder tun soll, tut keiner".
BAG - BAFU - SECO - SUVA - Kantone, Vereine, Ärzte oder ... jeder für sich selber?
Das Bundesamt für Umwelt - BAFU bestätigt in seinem Schreiben - es ist nicht zuständig.
>> Brief BAFU an SVLW
In Kurzform: Für Innenraumluft ist das BAG zuständig und eine intersektorale Abstimmung ist gewährleistet. Nur ein Teil der Probleme können auf Ebene des Bundes gelöst werden, ein anderer Teil ist bei interkantonalen Gremien.
Anmerkung: Das BAFU ist für die Aussenluft zuständig und erlässt Emmissionsvorschriften. Das SECO ist für den Arbeitsplatz zuständig, bei oberen Grenzwerten die SUVA.
Gebäude gehören in kantonale Bauvorschriften, für Raumluft sind eher Gesundheits- und Umweltstellen zuständig.
In den Räumen kommt zur Ausssenluftqualität (BAFU) die Verschmutzung im Raum (BAG für Wohngifte). Die Summe der Schadstoffe atmet der Mensch ein (AHA, Lungenliga) und kann dadurch krank werden (Gesundheitskosten).
Wer ist jetzt zuständig? Wo kann ich Hilfe erwarten? Wer setzt Rahmenbedingungen?
Wenige engagieren sich zu diesem Thema. Anbei ein gutes Beispiel von
Dr. med. Walter Hugentobler, FMH für Allgemeine Innere Medizin
Es ist erfreulich (aber nicht neu), dass der SVWL sich einsetzt dafür, dass der Innenraumluft mehr Aufmerksam geschenkt wird. Aufgerufen ist meines Erachtens auch und vor allem die Ärzteschaft! Nicht so erstaunlich ist, dass die Broschüre vom BAFU zusammen mit einer hausärztlichen Institution herausgegeben wurde: wir Hausärzte fühlen uns eben gesamtheitlich für das Wohl unserer Patienten verantwortlich, da gehört auch das häusliche Umfeld und die dort angebotene Atemluft dazu!
Etwas salopp ausgedrückt ist es doch so, dass das Schicksal der Menschheit davon abhängt, ob wir die Luftverschmutzung und damit die Klimaerwärmung in den Griff bekommen, dass aber das persönliche Schicksal des Einzelnen davon abhängt, ob und wie gut wir die Qualität der Innenraumluft in den Griff bekommen.
Nachdem wir heute wissen, dass bis zu 50% des Sterbe- und Erkrankungsrisikos auch in Westeuropa von der Luftqualität abhängig ist und dass dies nicht nur respiratorische, sondern auch kardio-vaskuläre Faktoren betrifft, kann die Ärzteschaft sich diesbezüglich nicht länger dispensieren – die Hausärzte scheinen das gemerkt zu haben!
Es geht nicht an, dass Hygienetagungen eines SWKI durchgeführt werden an dem 222 Ingenieure, Architekten und Techniker teilnehmen und genau drei Ärzte, von denen nur einer zu Wort kommt (Legionellen, Ärztin vom BAG)!!!
Ich plane demnächst einen Artikel in der Schweizerischen Ärztezeitung, in dem ich die Ärzteschaft dazu aufrufe, der Innenraum-Luftqualität mehr Aufmerksam zu schenken.