Feinstaub ist krebserregend
Letzten Sommer hat die internationale Krebsagentur IARC Aussenluftverschmutzung und Feinstaub im Besonderen als krebserregend eingestuft. In den letzten Monaten sind einige Studien zu Blutkrebs und Lungenkrebs erschienen, die diese Beurteilung stützen. Allen hier vorgestellten Studien ist gemeinsam, dass sie auf einen Zusammenhang mit der Verkehrsbelastung schliessen. Quelle LUDOK, Schweiz
Leukämie
Carlos Wallace et al. untersuchten in ihrer Metaanalyse den Zusammenhang verschiedener Blutkrebsarten bei Kindern mit der Benzolbelastung. Sowohl Studien, welche die berufliche Benzolbelastung der Eltern abgeschätzt hatten, als auch Studien über Benzolbelastung aus dem Verkehr, zeigten Zusammenhänge mit myeloischer Leukämie und lymphatischer Leukämie.
In einer französischen Fall-Kontrollstudie wohnten Kinder mit akuter myeloischer Leukämie signifikant häufiger an verkehrsreichen Strassen. In Paris, wo auch die Benzolbelastung der Kinder berechnet werden konnte, zeigte sich, dass Kinder mit diesem Blutkrebstyp stärker mit Benzol belastet waren.
In der Schweiz wurde mit Daten aus den Volkszählungen 1990 und 2000 und aus dem Kinderkrebsregister ebenfalls ein höheres Risiko für Leukämie gefunden bei Kindern, die an Autobahnen wohnten.
Eine dänische Fall-Kontrollstudie fand ausserdem einen Zusammenhang der akuten myeloischen Leukämie im Erwachsenenalter mit der Belastung mit Verkehrsschadstoffen, gemessen als NO2 oder NOx.
Massnahmen
Eine Studie zu den gesundheitlichen Wirkungen von Verkehrsmassnahmen in Basel zeigt den Nutzen strengerer Abgasnormen sowie den potenziellen Nutzen der Verwendung von Elektromotoren statt Verbrennungsmotoren durch Verminderung der Lärmbelastung und damit einer Abnahme von Herz-/Kreislaufkrankheiten (Perez L. et al. 2015, ID 8497).
Die Studien finden Sie unter: http://ludok.swisstph.ch